Elektroroller

Wenn es summt statt brummt

von Jonas Rüffer

Der Schlüssel wird umgedreht, das Display leuchtet auf. Doch bis auf einen Piepton, dass das motorisierte Gefährt bereit ist, hört man nichts. Kein Brummen, kein Aufheulen des Motors, nichts. Es riecht weder nach Benzin noch nach Abgasen. Mehr noch, der Auspuff fehlt komplett. Der Dreh am Griff zeigt dann aber sofort, dass der elektronische Roller ordentlich Pferdestärken unter der Haube beziehungsweise unter dem Sitz hat.

Der Roller von heute

Ein Roller ist praktisch. Dass man dafür keinen Motorradführerschein braucht, ist nur einer der zahlreichen Vorteile, der „Miniversion“ von Motorrädern. Es genügt der normale Autoführerschein. Mit einem Roller ist man unglaublich mobil. Ein Beispiel: Versuchen Sie mal an einem Sonntag im Prenzlauer Berg in Berlin, in der Kölner Altstadt oder in der Hamburger Innenstadt einen Parkplatz zu bekommen. Den Roller stellt man gemütlich auf den Bürgersteig.

Wir wären nicht im Zeitalter der Digitalisierung und erneuerbaren Energien, wenn es kein Update zu diesem Gefährt geben würde. Das Update heißt Elektroroller.

Der Preis

Auf dem Markt gibt es verschiedene Anbieter für elektronische Roller. Man kann zwischen der Anzahl der Batterien, den Farben und der Motorkraft wählen und Extras einbauen lassen. Bei UNU bekommt man einen anständigen Roller mit Motor von Bosch bereits ab 1799 Euro – inklusive Versand. Bei der Firma Kumpan aus Remagen wurde jüngst der Kumpan electric 1954 Ri vorgestellt, der im Retrodesign der nostalgieverklärten 1950er-Jahre daherkommt und neu stattliche 4999 Euro kostet. Bis zu 180 Kilometer Reichweite sind damit möglich, vorausgesetzt, man ergänzt das Gefährt um zwei weitere Akkus (Aufpreis: 2000 Euro). Sogar die Firma Schwalbe bietet diese neuen Fahrzeuge an. Hier kann man ab 5390 Euro eine hochwertige Schwalbe erwerben. Der Anschaffungspreis bewegt sich also im Rahmen eines Gebrauchtwagens.

Die Steuer

Die wahren Vorteile diese Gefährte offenbaren sich jedoch bei den Fixkosten. Für die elektronischen Roller bezahlt man nämlich keine Kfz-Steuer! Selbst Versicherungen liegen zum Beispiel beim UNU unter 100 Euro im Jahr. Im Vergleich hat ein Kleinwagen Fixkosten von mindestens 70 Euro im Monat (ADAC).

Die Power

Elektrische Roller haben genauso wie elektrische Autos eine direkte Energieumwandlung. Im Gegensatz zum Verbrennungsmotor muss ein elektrisches Fortbewegungsmittel keinen Kraftstoff in Energie umwandeln. Das führt dazu, dass ein elektronischer Roller eine unglaubliche Beschleunigungskraft hat. Sie lassen – je nach Ausführung – mit dem Roller schon mal andere Autos an der Ampel stehen. Besonders die elektrischen Schwalben sind blitzschnell. Hier können Sie sogar die Stärke der Beschleunigung am Lenker per Knopfdruck einstellen.

Tanken zu Hause

Ein weiterer Vorteil ist der Betrieb des Rollers. Denn gerade beim Betrieb spart der elektrische Roller gegenüber jedem anderen motorisierten Gefährt, auch dem normalen Motorroller. Sie können die Batterien an der heimischen Steckdose aufladen. Strom ist hierbei um einiges günstiger als Benzin. ZASTER hat den ungefähren Strompreis pro Ladevorgang für Sie ausgerechnet (Tabelle unten). Der variiert natürlich je nachdem, welchen Stromanbieter Sie wählen. Zu empfehlen sind dabei Modelle, bei denen Sie die Batterie herausnehmen können. So lässt sich der Roller zu Hause oder auch im Büro laden.

Die Akkus

Nicht zu unterschätzen ist das Gewicht der Akkus. Zehn Kilogramm bringt beim Kumpan ein Akku auf die Waage. Da ist ein Tragegurt hilfreich. Zudem braucht man ein Ladegerät, das man wegen seines Gewichts auch nicht mal eben mitnimmt. Unterwegs den Roller aufzuladen erfordert natürlich eine Stromsteckdose in der Nähe des Parkplatzes und ein genügend langes Stromkabel. Bewährt hat es sich, zu Hause das Ladeteil an einer festen Stelle zu platzieren und den Akku regelmäßig daran aufzuladen.

Wir haben Ihnen einige Modelle im Vergleich aufgelistet (mobil: aufs Querformat drehen).

ein Artikel von
Jonas Rüffer
Jonas Rüffer (Jahrgang 1991), ist seit Februar Teammitglied der Zasterredaktion. Vorher hat er seinen Master in Politik abgeschlossen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Servicethemen wie Kryptowährungen oder Geld- und Finanzpolitik.