Anhäufen oder raushauen?

Weltspartag: Sparst du noch oder lebst du schon?

von Moritz Weinstock

Geld zurücklegen, anlegen oder doch ausgeben? ZASTER stellt dir fünf Lebensmodelle und ihren Bezug zu Geld vor.

Alle sprechen von einer Rezession, also dem Stagnieren der Wirtschaft, Banken kündigen Prämiensparverträge auf und verlangen zum Teil schon Negativzinsen. Heißt, du zahlst dafür, dass du der Bank dein Geld anvertraust. Klingt wenig vielversprechend, oder? Das Geld unter dem Kopfkissen zu lassen oder sorglos für neue Dinge rauszuhauen, fühlt sich aber auch nicht richtig an. Irgendwie soll ja mehr daraus werden, zumindest muss dein Vermögen aber gleich bleiben.

Pünktlich zum Weltspartag stellen wir uns die Frage: Lohnt sich sparen überhaupt noch? Das ZASTER-Team hat die Köpfe zusammengesteckt und festgestellt, dass die Antwort abhängig davon ist, welcher Typ du bist.

1
Vorsorger

Auch in Deutschland wird die Bevölkerung nicht gerade jünger. Wer also, fragen sich viele, zahlt eines Tages unsere Renten? Und unabhängig davon: wenn es mit unserer Gesundheit so weitergeht, werden wir noch mit 75 Jahren hinter dem Schreibtisch klemmen. Der Vorsorger möchte genau dieser Entwicklung entgegenwirken und lieber rechtzeitig Geld zur Seite legen, als im Alter die Hand aufmachen bzw. weiter malochen zu müssen. Er richtet einen Sparplan bei seiner Bank ein, lässt also monatlich Geld von seinem Girokonto auf ein extra Sparkonto überweisen und guckt dem Berg beim Wachsen zu.

2
Sparfuchs

Ähnlich macht es der Sparfuchs. Auch er ist eher konservativ unterwegs, so wie die meisten Deutschen beim Thema Geldanlage. Laut einer aktuellen Studie der Comdirect, verloren die Bundesbürger durch ihr risikoloses Anlageverhalten im ersten Quartal 2018 mehr als 7 Milliarden Euro. Der Grund: sie setzen weiterhin auf Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen, statt es mit Aktien und Fonds zu probieren. Für den Sparfuchs sind letztere definitiv keine Option. Er will ans Ziel kommen und sich nach entbehrungsreichen Wochen und Monaten einfach etwas schönes, neues leisten können. Riskante Börsengeschäfte kann er nicht gebrauchen.

3
Lebemann

Der Lebemann oder die Lebefrau schert sich nicht wirklich um die Zukunft. Was zählt, ist das hier und jetzt. Ein Girokonto ist unerlässlich und jede Zahlungsmöglichkeit, ob PayPal, ApplePay oder Kreditkarte, ein praktisches Must-Have. Sparen ist ein Fremdwort für die Gruppe, sie lebt getreu dem Motto: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Oder anders ausgedrückt: Geld macht nur dann glücklich, wenn es ausgegeben wird. Shopping-Touren, Wochenend-Reisen und ausgedehnte Party-Nächte mit der nötigen Portion „Yolo“ sind der Lebensinhalt eines Lebemanns.

4
Draufgänger

Für Draufgänger ist kein Risiko zu groß. Fonds, Staatsanleihen und Sparpläne sind für sie fast schon spießig. Er oder sie setzt lieber auf Aktien- und Devisenhandel, probiert sich in der Welt der Kryptowährungen aus und würde am liebsten schon heute in Facebook’s Libra investieren. Spekulationsgeschäfte sind ihr Metier, nichts bleibt unversucht. Da dürfen auch keine Sportwetten und hochdotierte Pokerabende fehlen. Man weiß ja nie, vielleicht springt eine Yacht oder eine teure Uhr dabei heraus. Und weil der Draufgänger weiß, dass so ein Lebensstil gefährlich ist, bedient er sich am Modell des Vorsorgers und plant bereits für danach vor.

5
Minimalist

Diese Spargruppe kann im Grunde gar nicht als solche bezeichnet werden. Denn Geld ist dem Minimalisten nicht wirklich wichtig. Schön, wenn es da ist, aber viel braucht er oder sie sowieso nicht. Klamotten gibt es preisgünstig auf Flohmärkten oder Auktionsplattformen wie Ebay und Co. Ernährt wird sich per Foodsharing und nachdem das alte Nokia noch immer funktioniert, steht das neueste iPhone erst gar nicht zur Debatte. Und nachdem der Minimalist bedingt durch seinen Lebensstil äußerst bewusst durchs Leben schreitet, ist auch sein Haushalt danach ausgerichtet – Müll wird getrennt oder sogar upgecycelt. Yeah!

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.