Überall Müll und Geld

Diese Wall Street Fakten solltest du kennen

von Christoph Masurek

Der Dow Jones Index schoss kürzlich um 2,9 Prozent ins Minus und fuhr somit seinen größten Verlust des Jahres ein. Doch wie genau sieht es an der Wall Street aus? ZASTER zeigt dir acht spannende Fakten über die Wall Street und öffnet dir das Tor in die Finanzwelt.

1
Die Wall Street in Zahlen

Die Wertpapierbörse New York Stock Exchange (NYSE) wurde im Jahr 1792 gegründet und ist damit über 200 Jahre jünger als die Frankfurter Börse. Außerdem ist die NYSE, auch bekannt als Wall Street, die größte Börse der Welt, deren Marktkapitalisierung (Börsenwert) etwa so groß ist wie die Summe der sechs größten Börsen außerhalb der USA (Tokio, London, Frankfurt, Paris, Toronto, Hongkong) zusammen. Hier werden pro Tag durchschnittlich Aktien im Wert von 153 Milliarden US-Dollar (137 Milliarden Euro) gehandelt! Das sind runter gerechnet schlappe 106 Millionen US-Dollar (95 Millionen Euro) pro Minute.

2
Der Mächtigste Mann der Wall Street

Der Name Laurence Douglas Fink sagt dir wahrscheinlich erst einmal nichts, doch man sollte ihn kennen. Er ist Gründer, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock und gilt zur Zeit als mächtigster Mann an der Wall Street. Doch früher sah sein Leben ganz anders aus. Nach einer Millionenpleite 1986 mutierte er sogar zu einem richtigen Außenseiter in New York. Erst nach der Gründung seines Unternehmens BlackRock wendete sich das Blatt und er wurde zum Milliardär. Das von ihm 1988 gegründete Unternehmen verwaltet heute 6,84 Billionen US-Dollar verschiedenster Investoren und stellt mit 13.500 Mitarbeitern in 34 verschieden Ländern die größte Vermögensverwaltung der Welt dar.

Who’s laughing now?

3
Turnschuhe statt Lackschuhe

Den typischen Börsenhändler stellt man sich üblicherweise als schicken Anzug- und Krawattenträger vor. Außerhalb der Finanz-Hallen an der Wall Street ist dem auch so. Im Inneren hingegen wechseln Angestellte ihre Klamotten im sogenannten Code Room. Die Händler müssen den Großteil ihrer Arbeit stehend verbringen und dabei Beträge in Millionen Höhe verhandeln. Aus diesem Grund tauschen sie häufig ihre schicken Lackschuhe in gemütliche Turnschuhe um. Auch der Anzug soll während der wilden Verhandlungen keinen Schaden nehmen – deshalb wird auch dieser durch legere Dienstklamotte ausgetauscht.

4
Was wäre die Börse nur ohne Kaffee?!

Die Börse ist für ihren stressigen Alltag bekannt und die Mitarbeiter somit stark auf einen wachen Geist angewiesen. Um diesen zu gewährleisten, greifen viele zum belebenden Kaffee. Damit die Mitarbeiter der NYSE ganz besonders schnell an ihre dringende Ration Koffein gelangen, wurde ein exklusiver Starbucks in den eigenen vier Wände der Wall Street gebaut. So müssen die Händler die Börse gar nicht mehr verlassen.

Frohes schaffen!

5
Prügelei und Marktgeschrei?

Durch Kinoerfolge wie The Wolf of Wall Street haftet den Händlern der Ruf hysterischer und schreiender Narzissten an. Dem war früher auch so, doch mittlerweile ist der Lärmpegel drastisch gesunken. Grund dafür ist die Digitalisierung. Durch die vielen Computer wurde der Arbeitsprozess um ein Vielfaches beschleunigt und durch Technik ersetzt – wie auch viele Arbeitsplätze. Daraus resultieren leerere Büroflächen und weniger Marktgeschrei. Ausnahmen gibt es aber, wenn beispielsweise ein neues Unternehmen an die Börse geht…

6
Datenspeicher der Wall Street

Damit die eingeführten Rechner dieses Arbeitspensum stemmen können, wird ein großer Datenspeicher genötigt, der all die wichtigen und aktuellen Daten, die durch die Wall Street fließen, sichert. Das Datencenter hierfür befindet sich 55 Kilometer von der Wall Street entfernt. Es ist in etwa so groß wie fünf Fußballfelder zusammen und besteht aus insgesamt 3.000 Servern, die so viel Strom schlucken, dass man damit eine Kleinstadt versorgen könnte.

7
Dreckiges Geschäft

Über all auf dem Börsenparkett liegt abgeworfener Müll herum. Früher standen die Händler kniehoch in den Papierschnipseln. Heute sieht es nicht mehr ganz so schlimm aus. Nicht desto trotz wurde die Angewohnheit nicht abgeschafft. Jeder schmeißt seinen Müll schlichtweg auf dem Boden. Ein Akt, der zur Tradition geworden ist. Zu ihrer Verteidigung: Börsenhändler dürfen nicht länger als 15 Minuten ihren Arbeitsplatz verlassen, sodass ein Lauf zum Mülleimer wertvolle Zeit in Anspruch nehmen würde…

Die Devise nach Börsenschluss um 16:00 Uhr amerikanischer Zeit lautet daher: Aufräumen (lassen)!

8
Praktika an der Wall Street

Wenn Geschäftsleute von der Wall Street reden, dann meinen sie entweder die New Yorker Börse (NYSE) oder das Bankenviertel drumherum. Denn rund um die Wall Street sitzen die größten Banken der Welt, was die Wall Street auch zu einem beliebten Ort für Praktikanten macht. An der 600 Meter langen Straße in Manhattan kann man meist mit einem sehr guten Gehalt rechnen. Bis zu 8.640 US-Dollar (7700 Euro) im Monat kann man hier als Praktikant verdienen.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.