Ryanair-Mitarbeiter streiken wieder

Verluste nicht abzusehen!

von Anton Kleihues

Trotz sinkender Ticketpreise und 20.000 gestrichenen Flügen 2017 schwimmt Ryanair nur so im Geld: Das Geschäftsjahr 2017/18 wurde mit einem Gewinn von 1,45 Milliarden Euro (+10%) abgeschlossen. Jetzt häufen sich aber die Streiks. Was kostet das die Billig-Airline eigentlich?

Viele Ryanair-Passagiere kommen auch heute zum Flughafen und wollen in den Urlaub fliegen. Nichts da! Piloten, Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter streiken. Die unglaublich billigen Angebote von durchschnittlich weniger als 40 Euro sind nur möglich, weil das Personal der irischen Airline schlecht bezahlt wird. Schon im August legten Pilotinnen, Piloten und Kabinenpersonal ihre Arbeit nieder. Der bisher größte Streik in der Firmengeschichte folgte.

Was das kostet? Ein Schweinegeld! Aus den folgenden Dingen setzen sich Streikkosten für Ryanair zusammen:

1
Geld zurück erstatten

Voraussichtlich mehr als 20.000 Ryanair-Passagiere werden von dem Streik direkt betroffen sein. Die Airline des knauserigen Milliardärs Michael O’Leary muss allen das bereits bezahlte Ticketgeld zurück erstatten. Das beläuft sich auf etwa 800.000 Euro. Neben den Einnahmen sinken aber auch die Ausgaben. Kosten für Sprit sowie Start- und Landegebühren fallen logischerweise nicht an.

2
Verpflegung und Übernachtung

Damit sind die Passagiere aber noch lange nicht abgespeist. Das Gesetz schreibt eine Betreuung am Flughafen vor: Verpflegung und gegebenenfalls eine Übernachtung. Das löst Ryanair dann gerne mit Essenscoupons, um die Passagiere von allzu teuren Ausschweifungen abzuhalten.

3
Umbuchung

Das ist aber noch immer nicht alles: Viele Passagiere müssen umgebucht werden. Unfreiwillig stärkt Ryanair damit die Konkurrenz und zahlt den Passagieren die Benutzung von Bus, Bahn und anderen Airlines. Das ist richtig bitter!

4
Indirekte Schäden

Was schnell in Vergessenheit gerät sind allerdings die indirekten Schäden! Solche Streiks erfreuen sich großer medialer Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang wird logischerweise auch immer wieder auf die schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Das ist für Ryanair natürlich bitter. Hinzu kommt, dass die Menschen unsicher sind, ob sie mit Ryanair wirklich im Urlaub ankommen. Viele werden dann wohl der Konkurrenz vertrauen.

Unser Fazit: Der Preis, den Ryanair für die Streiks zahlt ist nicht genau zu bemessen. Sicher ist: Dieser Streit mit den Mitarbeitern tut auch den Bossen richtig weh!

ein Artikel von
Anton Kleihues
Anton studiert Politik in Berlin und liebt es, zu schreiben. Als ZASTER-Redakteur versucht er dabei immer neue, aktuelle und relevante Themen zu behandeln. Am liebsten berichtet er über Politik und Sport.