Hoch hinaus oder tief hinab

So viel kostet dich ein Flug ins All oder eine Fahrt zur Titanic

von Christoph Masurek

Die Welt ist dir nicht genug? Dann führt dich deine nächste Reise ins All. Höhenangst? In dem Fall tauchst du eben zur Titanic-Expedition hinab. ZASTER zeigt dir nicht nur, wie dein nächstes Abenteuer aussehen könnte, sondern auch was es dich kostet.

Urlaube der Extreme haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Sei es das Erklimmen des Mount Everest oder die Katastrophen-Tour nach Tschernobyl – Exklusivität wird trotz Gefahren zu einer begehrten Ware im Tourismus. Wenn auch dir Reisen mit dem Auto, Schiff oder Flugzeug zu langweilig geworden sind, solltest du es vielleicht mit einem Raumschiff oder U-Boot ausprobieren.

Die Sterne zum Greifen nah

Fast kein Flecken auf der Erde ist noch unberührt. Da muss man sich also schon was einfallen lassen, um im Freundeskreis mit seiner letzten Reise prahlen zu können – ohne fürchten zu müssen, dass Bekannte einem bereits zuvor gekommen sind. Vielleicht kam deswegen schon 2001 der Multi-Millionär Dennis Tito auf die Idee, ins All zu fliegen und wurde mit Hilfe der NASA zum ersten Touristen im WeltraumGänzlich unbekannt war ihm die Astronautik jedoch nicht. Tito studierte Luft- und Raumfahrttechnik bevor er mit seiner eigenen Investmentberatung reich wurde.

Seitdem konnten ihm nur wenige folgen, doch die gute Nachricht lautet für dich: die NASA möchte gemeinsam mit SpaceX, dem Unternehmen von Tesla-Erfinder Elon Musk, nach zehn Jahren Pause wieder kommerzielle Reisen zur internationalen Raumstation ISS ermöglichen.

Allerdings ist der Spaß nicht ganz günstig. 58 Millionen US-Dollar kosten der Hin- und Rückflug zur ISS. Für die Verpflegung fallen täglich weitere 35.000 US-Dollar an. Das läppert sich, denn schließlich wird das Abenteuer für Touristen bis zu 30 Tage dauern. Ob es bei solchen Summen jedoch auf die eine Million mehr oder weniger ankommt, scheint unwahrscheinlich. Immerhin findet das Geld eine gute Verwendung: in Zukunft soll damit weitere Forschung finanziert werden.

Prominente Sitznachbarn

Eine „preisgünstigere” Alternative zu NASA und SpaceX möchte der Milliardär Richard Branson mit seiner Firma Virgin Galactic ermöglichen. Von New Mexico aus fliegen Piloten mit 3,5-facher Schallgeschwindigkeit ins Weltall und schalten dort kurz die Motorik ab, um das Gefühl der Schwerelosigkeit herzustellen. Dann geht es wieder zurück zur Erde.

Kostenpunkt: 250.000 US-Dollar. Knackpunkt: Noch ist niemand geflogen. Nach mehreren technischen Schwierigkeiten soll es aber laut dem Unternehmen bald losgehen. Zahlreiche Wissenschaftler und Prominente haben sich bereits für einen Flug angemeldet. Darunter der kanadische Sänger Justin Bieber und der US-Schauspieler Ashton Kutcher.

Nach Branson soll der Flug eines Tages nur noch 40.000 US-Dollar kosten. Dann könnten viele Menschen ihren Kindheitstraum verwirklichen. Außerdem wird der Markt immer umkämpfter. Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos möchte in Zukunft mit seinem Unternehmen Blue Origin Reisen ins All ermöglichen.

Mit dem U-Boot zur Titanic

Für 125.000 US-Dollar kannst du bald als einer der ersten Menschen überhaupt das Wrack der Titanic erkunden – mit einem U-Boot in 3800 Metern Tiefe! Der Anbieter der Titanic Survey Expedition verkauft für den Sommer nächsten Jahres Touren im Atlantik. Gekrönt wird die Schiffsausfahrt mit einem achtstündigen U-Boot-Tauchgang zu den Überresten des gesunkenen Passagierschiffes.

Die zehntätige Reise beginnt von der kanadischen Insel Neufundland aus. Während der Expedition auf See lernst du nicht nur die Crew kennen, die dich unter Wasser begleitet, sondern auch anwesende Wissenschaftler und Experten, die während des Aufenthaltes am Wrack forschen werden. Schließlich ist die Tour äußerst bedeutend und exklusiv: die Betreiber gehen davon aus, dass bisher erst 200 Menschen die über einhundert Jahre alte Unterwasser-Ruine erblickt haben.

Auf den Spuren von Rose und Jack

Zum Zeitpunkt der Katastrophe im Jahr 1912 war die britische RMS Titanic das größte Passagierschiff der Welt. Sie sank nach der Kollision mit einem Eisberg und wurde 1997 durch die Verfilmung mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet auch den Folgegenerationen bekannt. Bei dem Schiffsunglück der Jungfernfahrt starben damals 1514 der 2200 an Bord befindlichen Menschen.

Zivile U-Boot-Gänge hingegen sollen sehr zuverlässig sein, versichern die Anbieter. Dennoch: ein Arzt und Proviant für 96 Stunden gehören zum festen Inventar eines jedes Tauchgangs.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.