Preisprognose

Warum ihr das Samsung Galaxy S10 noch nicht kaufen solltet

von Nils Matthiesen

Das neue Samsung Galaxy S10 gilt als das heißeste Android-Smartphone. Doch die Preise sind gesalzen. Warum es sich lohnt, einige Wochen auf den Kauf zu warten.

Wer hätte das gedacht? Jeder zweite Nutzer (52 Prozent) gibt an, sich immer das neueste Smartphone-Modell zu kaufen, so eine aktuelle Bitkom-Studie. Ist natürlich cool, das Neuste vom Neusten zu haben – aber auch ein teures Vergnügen. Vor allem für die Topmodelle verlangen die Hersteller immer mehr Zaster. Bestes Beispiel das iPhone XS Max mit Preisen von bis zu 1.649 Euro. Aber auch für das neuste Flaggschiff der Android-Fraktion ist ein tiefer Griff in die Tasche nötig. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen hat Samsung erneut an der Preisschraube gedreht und verlangt nun für die Basis-Version des Galaxy S10 899 Euro, für die Premium Variante des Galaxy S10 Plus mit 512 Gigabyte stolze soll 1.249 Euro und für die „Performance Edition“ mit 1-Terabyte-Speicher sogar 1.599 Euro. Autsch.

Warten lohnt sich

Die gute Nachricht: Während iPhones relativ preisstabil sind, lohnt es sich bei Androiden in der Regel, nach dem Marktstart noch etwas zu warten. Wie schnell die Preise des Galaxy S10 vermutlich fallen, hat das Preisvergleichsportal idealo.de auf Grundlage der Entwicklungen bei den Vorgängermodelle versucht zu errechnen. Die Auswertung hat ergeben: Die sportlichen Startpreise von Samsung-Smartphones sind meist nicht von Dauer.

  • Bei den drei Vorgängermodellen S7, S8 und S9 konnten Käufer schon nach einem Monat im Schnitt rund elf Prozent sparen. Im Fall des Samsung S10 wären das immerhin schon einmal rund 90 Euro.
  • Zwei Monate nach Veröffentlichung sanken die Preise noch einmal rapide, 22 Prozent Preisersparnis waren dann möglich. Bei einem Startpreis von 899 Euro können Käufer des Galaxy S10 nach zwei Monaten voraussichtlich also bereits bis zu 200 Euro sparen.
  • Ab dem vierten Monat flachte der Preisverfall bei den Vorgängermodellen etwas ab, trotzdem verloren Samsungs Flaggschiff-Modelle durchgehend an Wert. Im Schnitt war nach acht Monaten ein Preisverfall von einem Drittel, nach einem Jahr sogar von 40 Prozent zu verzeichnen. Das S10 könnte nach zwölf Monaten demnach rund 350 Euro günstiger zu haben sein als zum Start.

Preise fallen langsamer bei Plus-Modellen

Bei den Plus-Modellen mit größerem Bildschirm S7 edge, S8+ und S9+ sah die Entwicklung ähnlich aus, der Preisverfall gestaltete sich nur etwas langsamer. Während die Ersparnis einen Monat nach Verkaufsstart bei 10 Prozent lag, wurde ein Viertel Preisnachlass hier erst nach vier Monaten erreicht – und nicht wie bei den Standard-Modellen schon nach drei Monaten. Aufgrund des höheren Einstiegspreises von 1.249 Euro können Käufer des S10+ trotzdem kräftig sparen: Nach einem halben Jahr sind laut idealo Prognose 29 Prozent möglich, also fast 370 Euro Ersparnis. Ein wenig schneller könnten die Preise bei der neuen Einsteigervariante Galaxy S10e fallen. Nach fünf Monaten könnte das S10e 30 Prozent günstiger sein. Gegenüber dem Startpreis von 749 Euro wären das fast 230 Euro Ersparnis.

Preisverfall immer größer

Unterm Strich sind die Preise von neuen Samsung-Modellen zwar in den letzten gestiegen. Gleichzeitig hat sich aber auch der Preisverfall beschleunigt. Ein gutes Beispiel ist das ehemalige Flaggschiff Galaxy S9. Elf Monate nach Einführung bewegt sich der Preis nun 42 Prozent unter der UVP. Zum gleichen Zeitpunkt war das S8 noch 38 Prozent und das S7 sogar nur 31 Prozent günstiger. Gut möglich, dass sich dieser Trend des immer schnelleren Preisverfalls auch beim Galaxy S10 fortführt.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.