Werbepartner, eine eigene Bekleidungslinie, Millionen Fans: Solche Begriffe assoziieren wir mit Sportlern, Schauspielern und Popstars. Wir müssen umdenken. Inzwischen zählen auch YouTuber zu den absoluten Superstars. Die A-Liga in der USA macht mittlerweile zweistellige Millionengewinne im Jahr. Der gebürtige Hawaiianer Mark Fischbach alias „Markiplier“ kassierte zum Beispiel allein 2018 durch Game-Casts 17,5 Millionen US-Dollar – und ist damit noch nicht einmal in den Top 3 vertreten (siehe unten). Die Top 10 der US-amerikanischen YouTube-Stars verdiente im vergangenen Jahr insgesamt unfassbare 180,5 Millionen Dollar und damit 42 Prozent mehr als 2017.
Geld verdienen mit Fanklamotten
Allerdings stammt das Geld nicht allein aus Werbeeinnahmen von YouTube. Wie bei Mark Fischbach avanciert bei den digitalen Top-Stars Merchandise zu einer immer wichtigeren Einnahmequelle. Alle Vertreter aus den US Top 10 vertreibt eine Reihe von Fanartikeln oder sogar ganze Modekollektionen. Fischbach denkt offenbar wie viele seiner Kollegen. „Ich werde nicht für immer Videos auf YouTube machen können“, meinte er in einem Interview. „Ich muss für die Zukunft planen.“
Deutsche YouTuber ziehen blank
In Deutschland lässt sich als YouTuber ebenfalls gutes Geld verdienen. Allerdings sind die Einnahmen weit entfernt von den Spitzenverdienern im englischsprachigen Raum. Denn hier ist die Zielgruppe erheblich größer, was sich entscheidend auf die Klick- und Abozahlen auswirkt. Dass es hierzulande einigen trotzdem nicht schlecht geht, zeigte der vergangene Monat.
Ausgelöst durch das Outing des Game-Casters MontanaBlack auf seinem Kanal „SpontanaBlack“, veröffentlichten gleich eine ganze Reihe von YouTubern ihre Einnahmen. MontanaBlack (1,7 Millionen Abonnenten) lag dabei mit knapp 73.000 Euro allein im Dezember vorne, wurde aber nicht müde zu betonen, dass am Jahresende besonders viele Zuschauer klicken und er schließlich 50 Prozent Steuern zahlen müsse. Das ist mindestens erstaunlich bei einem Spitzensteuersatz von 42 Prozent, den der Staat zudem noch progressiv ansetzt. Wie auch immer: Der Fortnite-Caster Trymacs kam mit rund 1 Million Abonnenten im Dezember auf 40.236,71 Euro, unsympathischTV mit 1,5 Millionen Abos auf 11.203,47 Euro und Mois mit 0,5 Millionen Abos auf 10.564,35 Euro. Entscheidend für die Einnahmen ist dabei neben der Anzahl der geklickten Videos der sogenannte CPM-Wert (Cost Per Mille), der bei jedem YouTuber variiert. Wie hoch dieser ausfällt, hängt von Faktoren wie durchschnittlicher Wiedergabedauer oder Videokategorie ab. Wenn ihr herausfinden wollt, wie viel eurer Lieblings-YouTuber ungefähr verdient, schaut einmal auf Sumago nach. Hier gebt ihr einfach die URL des Channels ein und schon spuckt euch die Seite die möglichen monatlichen Einnahmen aus.
Absolute Ausnahmen
Klar ist: Inzwischen können einige mehr als gut von YouTube leben. Doch das ist eher selten. Um richtig Geld zu machen, braucht es neben Charisma, Können und Durchhaltevermögen vor allem Glück. So wie es offenbar die folgenden YouTuber hatten, die 2018 den meisten Zaster einstreichten.
Das sind die bestverdienenden YouTuber
BibisBeautyPalace: 1,3 Millionen Euro Jahreseinkommen
Mit über 5,5 Millionen Abonnenten ist Bibi mit ihrem BibisBeautyPalace Deutschlands Nummer Eins. Es gibt zwar Channels mit mehr Abonnenten, diese gehören aber keiner Einzelperson. Bianca Heinicke, so der echte Name, fabuliert in ihren Videos über Themen wie Kosmetik, Mode, Lifestyle oder auch Persönliches. Das Manager Magazin schätzte ihren Einnahmen auf rund 110.000 Euro pro Monat, was einem Jahreseinkommen von mehr als 1,3 Millionen Euro entspräche. Beachtlich, aber in den Staaten liefe sie damit nur unter „ferner liefen“.
DanTDM: 18,5 Millionen US-Dollar Jahreseinkommen
Der Engländer Daniel Andrew Middleton, letztes Jahr mit 16,5 Millionen US-Dollar noch die Eins im englischsprachigen Raum, muss sich 2018 mit Platz 4 begnügen. 18,5 Millionen US-Dollar sind trotzdem nicht schlecht fürs Minecraft zocken. Für sein Hobby interessieren sich mittlerweile knapp 21 Millionen Abonnenten. Zudem tourt er durchs Land und verdient sich durch den Verkauf von Rucksäcken, Baseballkappen und Kapuzenpullis noch ein paar Groschen dazu.
Jake Paul: 21,5 Millionen US-Dollar Jahreseinkommen
Jake Paul ist blond, groß, athletisch und albern – gute Voraussetzungen für einen Internetstar. Er lebt in Los Angeles und lädt nahezu täglich Vlogs hoch, die sein Leben dokumentieren. Das reicht für rund 17,8 Millionen Abonnenten und rund 3,5 Milliarden Klicks. Das YouTube-Gen scheint übrigens in der Familie zu liegen. Sein Bruder Logan ist ebenfalls YouTube-Millionär.
Ryan ToysReview: 22 Millionen US-Dollar Jahreseinkommen
Stell dir vor du bist 8 Jahre alt, spielst mit Autos, Lego und Zügen – und kassierst dafür in nur einem Jahr 22 Millionen US-Dollar. Genau so läuft es bei Ryan (beziehungsweise seine Eltern). Zugegeben – die Experimente und Erklärungen, die Ryan in seinen Videos zeigt, sind hochprofessionell produziert und mit Spezialeffekten aufgepeppt. Das honorieren inzwischen knapp 17,8 Millionen Fans.