Trotz einer Umsatzsteigerung von vier Prozent auf 9,6 Milliarden Euro zum Vorjahresquartal enttäuscht Lufthansa seine Anleger. Ursache dafür ist der Gewinnrückgang von 25 Prozent auf 754 Millionen Euro. Als vor zwei Jahren der Konkurrent AirBerlin Pleite ging waren die Erwartung der Anleger an Lufthansa groß. Zwischenzeitlich stieg die Aktie des Dax-Konzerns auf über 30 Euro, mittlerweile hat sie sich mehr als halbiert.
Bereits im Juni korrigierte Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Ertragsaussichten für 2019 deutlich nach unten. Statt erwarteten 2,4 bis 3 Milliarden Euro bereinigtem Ertrag vor Zinsen und Steuern (Ebit), rechnet er für dieses Jahr nur noch zwischen 2 bis 2,4 Milliarden Euro.
Vielfältige Ursachen für Gewinneinbruch
Insbesondere der umkämpfte Markt der Billig-Airlines ist für den Gewinnrückgang der größten europäischen Airline verantwortlich. Trotz höherer Auslastung und gestiegenem Sitplatzangebot fielen die Durchschnittserlöse durch die geringen Ticketpreise drastisch. Auch Ryanair hatte zuletzt mit Gewinneinbußen von mehr als 20 Prozent zu kämpfen. Hinzu erschweren gestiegene Kerosinkosten das Geschäft der Fluglinien.
Außerdem bereitet die Konzerntochter Eurowings große Sorgen. Nach einem Minus von 256 Millionen Euro im ersten Quartal wird die Billig-Airline voraussichtlich erst 2021 schwarze Zahlen schreiben können. Eine Konsequenz daraus: Mittel- und Langstreckenflüge werden künftig nur noch von Lufthansa selbst übernommen.