Heftige Turbulenzen

Gewinn von Lufthansa bricht deutlich ein

von Christoph Masurek

Das zweite Quartal trifft Lufthansa und ihre Anleger stark. Nach der Bekanntgabe der Gewinneinbrüche von 25 Prozent zum Vorjahresquartal setzte die Aktie zu einem kurzen Sturzflug an und landete nach einem Minus von rund sieben Prozent bei etwa 14 Euro.

Trotz einer Umsatzsteigerung von vier Prozent auf 9,6 Milliarden Euro zum Vorjahresquartal enttäuscht Lufthansa seine Anleger. Ursache dafür ist der Gewinnrückgang von 25 Prozent auf 754 Millionen Euro. Als vor zwei Jahren der Konkurrent AirBerlin Pleite ging waren die Erwartung der Anleger an Lufthansa groß. Zwischenzeitlich stieg die Aktie des Dax-Konzerns auf über 30 Euro, mittlerweile hat sie sich mehr als halbiert.

Bereits im Juni korrigierte Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Ertragsaussichten für 2019 deutlich nach unten. Statt erwarteten 2,4 bis 3 Milliarden Euro bereinigtem Ertrag vor Zinsen und Steuern (Ebit), rechnet er für dieses Jahr nur noch zwischen 2 bis 2,4 Milliarden Euro.

Vielfältige Ursachen für Gewinneinbruch

Insbesondere der umkämpfte Markt der Billig-Airlines ist für den Gewinnrückgang der größten europäischen Airline verantwortlich. Trotz höherer Auslastung und gestiegenem Sitplatzangebot fielen die Durchschnittserlöse durch die geringen Ticketpreise drastisch. Auch Ryanair hatte zuletzt mit Gewinneinbußen von mehr als 20 Prozent zu kämpfen. Hinzu erschweren gestiegene Kerosinkosten das Geschäft der Fluglinien.

Außerdem bereitet die Konzerntochter Eurowings große SorgenNach einem Minus von 256 Millionen Euro im ersten Quartal wird die Billig-Airline voraussichtlich erst 2021 schwarze Zahlen schreiben können. Eine Konsequenz daraus: Mittel- und Langstreckenflüge werden künftig nur noch von Lufthansa selbst übernommen.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.