WENN DU DAS GELD HÄTTEST: LINIE ODER PRIVAT FLIEGEN?

Lieber Privat als First Class

von Carola Tunk

Während First-Class-Flüge maximal so gut sein können wie der Aufenthalt in einem mittelmäßigen 3-Sterne-Hotel, bin ich im Privatjet so gut wie zu Hause.

1
Schnecken

„Ich mag keinen Kaviar. Ich möchte heute Falafel. Nein, danke, keinen Champagner, ein frisches Kölsch bitte.“, said no one ever in der First Class. Egal, wie viel Mühe sich die Airlines mit Service und teuren Speisen geben: Wer First Class fliegt, bleibt limitiert. Du bekommst den Alkohol, den der Manager für dich ausgewählt hat und das Bett zu der Uhrzeit gemacht, zu der es das Protokoll vorsieht. Die Angestellten aber, die Du in Deinem Privatjet mitnimmst, wissen was du trinken, was du essen und wann du schlafen möchtest – und richten sich nach dir.

Du bist wie eine Schnecke, die ihr Haus überall mithin nimmt, nur schneller.

2
Auf Wolke 7

Im Privatjet hast Du das, was sich 80 Prozent aller Passagiere über den Wolken wünschen: Sex. 🙃Klar, kannst du’s auch zwischen den verstellbaren Seitenwänden einer First Class-Kabine mit anderen Passagieren nebenan versuchen – viel Spaß dabei. In meinem Privatjet steht ein King-Size-Bett in einem schalldichten Raum und eine Badewanne. Und wenn ich noch nicht gekommen bin, fliegen wir noch ein bisschen weiter.

3
Die Route wurde geändert

Die größte Herausforderung, wenn du reich bist? Andere Reiche zu beeindrucken. Funfaktor 10 für mich als Besitzerin einer Privatmaschine: Dem Piloten zu befehlen bei Sonnenaufgang Sylt von Westen anzufliegen und bei Sonnenuntergang von Osten.

4
Meine Ängste

Die Gefahr, dass der Pilot psychisch krank oder einer Terrorist ist, ist immer gering. Nur wenn ich das Personal selbst auswählen kann, ist sie geringer.

5
Zeig mir, was du trägst & ich sage dir, wie du fliegst

Was soll ich denn mit einem Pyjama von Emirates? Selbst wenn Karl Lagerfeld ihn designt hätte: Es wäre immer noch ein (wahrscheinlich zu großer) Emirates-Schlafanzug und kein maßgeschneidertes Chanel-Negligee.

ein Artikel von
Carola Tunk
Carola Tunk wuchs in einem Haus mit einer Bibliothek auf, findet das Internet aber auch ganz ok. Bis sie sich eine Karriere als Romanautorin leisten kann, schreibt sie für ZASTER. Carola über ihr Verhältnis zu Geld: „Ich liebe Luxus, aber im Herzen bin ich Sozialist.“