Vereinzelt hört man sie noch, die Nostalgiker und Skeptiker neuer Technik an den Supermarktkassen. Manchmal ist er da noch, der kritische Blick, wenn die Karte gezückt wird, um einen einstelligen Eurobetrag zu begleichen. „Den Überblick würde man damit doch verlieren“ und „sensible Daten werden auch ausgespäht.“
Und doch überholt nun erstmals auch im bargeldliebenden Deutschland die Karte das Bargeld. Denn laut einer Studie des Handelsforschungsinstituts EHI wurden 2019 Waren im Wert von 209 Milliarden Euro mit Kredit- oder EC-Karte gekauft. Kaum weniger, aber doch darunter, liegen die Umsätze mit Bargeld, bei rund 208 Milliarden Euro. Die Karten konnten ihren Umsatzanteil somit auf 48,6 % ausbauen und laufen dem Bargeld (48,3 %) damit zunehmende den Rang ab.
Trendwende?
Der Einzelhandel reagiert bereits mit Investitionen in den Ausbau der bargeldlosen Infrastruktur. Kaum ein Supermarkt oder Laden, der kein Cash-Terminal aufweist. Zwar ist Geld in Münzen- und Scheinform gerade für kleine Beträge noch immer „Mittel der Wahl“, aber die Möglichkeiten des kontaktlosen, schnellen Zahlens erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Übrigens nicht nur bei den Kunden. Auch für den Handel hat der Trend positive Auswirkungen: weniger Bargeld heißt weniger Kosten für Transport und Bereitstellung von Scheinen und Münzen.
Deutschland rückt also auf, denn International sind Kartenzahlungen längst im Mainstream angekommen.