Preise explodieren

Warum wegen diesem IKEA-Teppich gerade alle ausflippen

von Nils Matthiesen

Das IKEA Teppiche verkauft, ist nichts Neues. Das neue Designermodell von Stardesigner Virgil Abloh sorgt allerdings für einen unglaublichen Hype. Die Auslegeware mutiert zum irren Spekulationsobjekt.

Schon zur Fashion-Week in Paris verkaufte Ikea zusammen mit Stardesigner Virgil Abloh exklusiv 500 Teppiche in einem Pop-up-Store. Innerhalb weniger Minuten waren die edlen Matten bereits vergriffen. Es lief also nicht schlecht. Nun kommen in Deutschland weitere 1.300 Exemplare in den Verkauf. Einfach zur nächsten IKEA-Filiale fahren und das gute Stück in den Kofferraum zu werfen ist aber nicht möglich. IKEA versucht offenbar, ein Hype zu erzeugen.

Teppich-Gewinner erhalten Kaufoption

Denn die Teppiche landen sozusagen in einer Art Verlosung. Sprich: Wer sich die Neuinterpretation eines Perserteppichs ins Wohnzimmer legen oder an die Wand nageln will, muss am 6. April eine IKEA-Filiale besuchen, ein Formular ausfüllen und anschließend die Daumen drücken. Erst am folgenden Montag werden dann im Rahmen einer Verlosung die glücklichen Käufer ermittelt. Richtig, „Käufer“. Denn die Gewinner erhalten lediglich eine Kaufoption. IKEA beschreibt das Ganz so: „Wir haben uns entschieden, den Verkauf des „KEEP OFF“-Teppichs nach einem Verfahren zu organisieren, das interessierten Kunden gleiche und faire Chancen gibt, einen Teppich von Virgil Abloh zu erwerben. Wir sind überzeugt, hiermit ein möglichst faires und transparentes Verfahren entwickelt zu haben“.

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Fragwürdige Insidertipps

Da viele Interessierte also mit Sicherheit leer ausgehen, kursieren im Web bereits die ersten Insidertipps. So soll es möglich sein, bei IKEA eine gesonderte Lieferung für Firmen zu beantragen. Angeblich ist es auf diese Weise schon gelungen sein, 10 der begehrten Teppiche zu ergattern. Ebenso erfolgsversprechend scheint die Masche zu sein, sich schon am Vortag der Lotterie, also am 5. April, einen Abloh zu reservieren. Klingt nicht unbedingt nach Hammertipps. Einigen scheint es aber schon gelungen zu sein, an die begehrten Stücke zu gelangen. Bei eBay kursieren die Teppiche schon mit Preisen zwischen 1.200 und 2.100 Euro, also saftigen Aufschlägen im Vergleich zum offiziellen Verkaufspreis von 299 Euro.

Was ist das Besondere an den Teppichen?

Warum so viele scharf auf das graue Keep Off-Modell sind? Schwer zu sagen. Vielleicht sind es die markanten Schriftzüge, auf die Abloh schon bei seiner Sneaker-Kollektion „The Ten“ setzte. Designer Virgil Abloh, verantwortlich für die Männerkollektion bei Louis Vuitton und Gründer des Modelabels „Off-White“, versucht es so zu erklären: „Off-White ist nicht schwarz, es ist nicht weiß, es ist nicht grau, es ist irgendwo dazwischen.“ Er scheint damit einen Nerv getroffen zu haben. Die gute Nachricht: Wer beim Keep-Off-Modell leer ausgeht, kann auf den Herbst hoffen. Dann kommt eine von Abloh entworfene Möbel-Kollektion in die deutschen Einrichtungshäuser. Der Name: MAKERAD. Mal schauen, was sich IKEA dann einfallen lässt. Wird es vielleicht nächstes Mal ein Casting?

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.