"Lohn-Dumping geht gar nicht"

So viel Gehalt zahlen Lidl und Aldi

von Zaster Redaktion

Lidl-Mitarbeiter dürfen sich seit neuestem über ein 50 Cent höheres Einstiegsgehalt – insgesamt 12,50 Euro pro Stunde – freuen. Das sind über drei Euro mehr, als es der gesetzliche Mindestlohn vorschreibt. Ist das jetzt viel oder wenig und wie sehen die Gehälter bei anderen Discountern aus?

Wer ist von der Lohnerhöhung betroffen?

Das neue Einstiegsgehalt gilt vor allem für Verkäufer und Mitarbeiter der Logistik von Lidl. Gelernt oder ungelernt spielt dabei keine Rolle. Von rund 79.000 Mitarbeitern, die für den Supermarkt arbeiten, sind es knapp unter 2.000 Stellen, die von der Gehaltsänderung profitieren. Dies bestätigte Deutschland-Chef Matthias Oppitz in einem Interview mit der „Bild“. Damit liegen die Löhne des Discounters seit zehn Jahren über dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn.

Wie setzen sich Discounter-Gehälter zusammen?

Generell richten sich die Löhne bei Aldi und Lidl nach den vorgegebenen Tarifverträgen. Dabei kommt es darauf an, in welcher Region von Deutschland man arbeitet, denn die Tarife variieren je nach Bundesland. Hinzu kommen Extras wie Urlaubsgeld und Zulagen. Als Vollbeschäftigter bei Lidl verdient man dank der neuen 12,50 Euro über 2.000 Euro brutto im Monat plus 20 Cent „Lidl-Zulage“ pro Stunde. Weihnachts- und Urlaubsgeld gibt es on top. Außerdem verkündet Lidl stolz, dass zusätzlich alle 3.200 Filialleiter einen Dienstwagen gestellt bekommen. Zum Vergleich: Der Konkurrent Aldi-Nord bezahlt seine Mitarbeiter ebenfalls nach Tarifen und verteilt Zulagen von im Schnitt 135 Euro pro Monat. Bei weiteren Zuschüssen zeigt sich Aldi spendabel: Extra gibt es ein halbes Bruttomonatsgehalt als Urlaubsgeld, sowie ein übertarifliches 13. Monatsgehalt.

Fazit

Die Lohnerhöhung von Lidl zeigt: Bei den großen Discountern lässt sich als Mitarbeiter gutes Geld verdienen. Rechnet man Bruttogehalt und Zulagen zusammen, liegen die Discounter-Löhne auf einer Höhe mit dem mittleren Gehalt (Median) im Einzelhandel. Das betrug 2017 2.335 Euro. Neben gerechter Bezahlung setzt sich Lidl für generell faire Arbeitsbedingungen ein und kämpft damit weiter gegen das „unbezahlte-Überstunden“- und „unwürdige-Arbeitsbedingungen“-Image der Discounter an.

Foto: Manuel Esteban / Shutterstock.com

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