Wie glücklich macht Geld?

Die wichtigsten Fächer stehen nicht auf dem Lehrplan

von Steven Plöger

Wenn aus der Kölner Schule am Grüngürtel der „Zirkus Gürtelini“ wird, dann steht nicht Mathe oder Schreiben auf dem Stundenplan sondern Selbstbewusstsein, Spaß und ein inspirierendes Miteinander. Im Rahmen einer Projektwoche arbeiteten Pädagogen gemeinsam mit Lehrern, freiwilligen Eltern und Kindern der Klassen 1 bis 4 an einem unterhaltsamen Programm.

Seit über 35 Jahren sorgt der Kölner Spielecircus e.V. bei jedem einzelnen Kind für ein Erfolgserlebnis. „Wir sehen jeden Menschen als eigenständige wertzuschätzende Persönlichkeit innerhalb einer Gruppe, mit eigenen Stärken, Vorlieben, Wünschen und Bedürfnissen. Jeder Mensch ist und kann etwas Besonders“ steht ganz oben in ihrem Leitbild.

Ein tolles Statement für den Mehrwert der Vielfalt. Ganz egal ob sie Clowns waren, tanzten, als Akrobaten agierten oder mit Tellern jonglierten – die Kinder waren glücklich und die Eltern waren es bei der Abschlussvorstellung in der Turnhalle auch. „Wenn Tücher durcheinanderfliegen, Lehrer auf dem Boden liegen, alle sich vor Lachen biegen – dann ist der Zirkus da“, schmetterten die Kinder am Ende der Show. Bezahlt wurde das Programm übrigens komplett vom Förderverein der Schule, denn Teil des offiziellen Lehrplans ist es leider nicht. Dabei wäre es notwendiger denn je: „Sozial-emotionale Kompetenzen haben an Bedeutung gewonnen und sollten strukturiert in den Unterricht einbezogen werden“, sagt Michael Wittel, Leiter Forschung & Bildung bei Microsoft Deutschland. Der Software-Hersteller hat gerade eine großangelegte Bildungsstudie „Abschlussklasse 2030“ veröffentlicht, die einen erheblichen Nachholbedarf von Kompetenzen, die nicht auf dem aktuellen Lehrplan stehen, aufzeigen.

Als wir der wunderbaren Schulleiterin Marie Lücking noch eine Spende in den grünen Zylinder steckten, damit auch die nächste Generation Grundschüler in den Genuss dieser besonderen Lerneinheit kommt, raunte mir ein Vater strahlend zu: „Das allerbeste Investment ist doch, in das Glück der Kinder zu investieren.“

ein Artikel von
Steven Plöger