Promis & Geld

EM-Gold und trotzdem nur 2600 Euro im Monat

von Hannes Lustermann

Auch wir stecken unsere Nase gerne in die Angelegenheiten von anderen, insbesondere in die von den Schönen und vermeintlich Reichen. In „Promis & Geld“ schaut ZASTER hinter die Kulissen und verrät diesmal, wie EM-Zehnkampfsieger Arthur Abele eigentlich als Leichtathlet über die Runden kommt.

Jahr für Jahr werfen ihn Verletzungen zurück, doch er gibt nie auf, kommt immer wieder zurück. In seiner bisherigen Karriere hat sich Leichtathlet Arthur Abele bereits drei Mal für Olympia qualifiziert und feierte am 8. August diesen Jahres seinen größten Medaillien-Triumph:

Gold im Zehnkampf bei der Europameisterschaft. Preisgeld gibt es dafür keins und hat es bei diesem Wettbewerb auch nie gegeben. Nach Aussagen des Deutschen Leichtathletikverbandes müssen die Sportler deshalb hoffen, dass ihnen die Sponsoren den Sieg vergolden.

Abele selbst sagte dazu in einem Interview mit der „Bild“„Als Zehnkämpfer wirst du nicht reich. Wenn man mal 5000 Euro für einen Sieg bekommt, ist man schon happy.“ Es geht also nicht ums Geldverdienen, wie das so manchem Profifußballer unterstellt wird. Auch Abele hat deren Gehälter auf dem Schirm und bemerkt: „Ein Fußballer trainiert anderthalb Stunden am Tag, und für das Geld, das ich im Jahr verdiene, würde er wahrscheinlich nicht mal einen Tag aufstehen.“ Tatsache: Vor Beginn der vergangenen Bundesliga-Saison lag das durchschnittliche Wochengehalt der Spieler bei rund 111.000 Euro.

Für den ausgebildeten Elektriker läuft das nicht. Er fand in einer Firma Platz, die fünf Jahre drauf in finanziellen Schwierigkeiten geriet. Und so landete er in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Dort verdient er inzwischen als Stabsunteroffizier seine Brötchen: rund 2600 Euro im Monat. Das liegt sogar noch unter dem, was ein Fußballspieler durchschnittlich in der dritten deutschen Liga verdient – nämlich 116.000 Euro (Stand Juni 2017).

Egal, wie viel dabei rausspringt und wie viel Kraft es kostet, er wird mit seinem „Urwillen“ alles geben, denn „dieser Liebe zum Sport kann man einfach nicht nachgeben“, wie er selbst sagt. Er will nächstes Jahr noch zur WM in Katar und 2020 zu Olympia nach Tokyo.

Foto: Holger, CC BY-SA 3.0

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Hannes Lustermann