Was kostet eigentlich?

Ein Flug nach Mallorca

von Melanie Steck

Die Urlaubssaison ist in vollem Gange, für nicht mal zehn Euro geht’s im Flieger nach Malle oder Ibiza. Das kann sich doch gar nicht lohnen, möchte man meinen. Doch! ZASTER rechnet vor, wieviel ein Flug wirklich kostet.

Bei einem Flug fallen drei Arten von Kosten an: Flugabhängige Kosten, operative Fixkosten und Fixkosten, die von der Anzahl der Passagiere abhängen.

Rechenbeispiel für eine Kurzstrecke (Hin- und Rückflug) von Düsseldorf nach Palma de Mallorca

  • Flugabhängige Kosten: Hierunter fallen Flughafengebühren wie Start- und Landeentgelte, Lärmzuschläge, Treibstoff und Reisekosten für die Crew. Insgesamt macht das für einen Hin- und Rückflug rund 13.000 Euro aus. Bei einer Sitzauslastung von 90 Prozent in einer verkehrsüblichen Maschine macht das knapp 80 Euro pro Passagier.
  • Operative Fixkosten: Crewkosten inklusive Trainings, Abschreibungen von Flugzeugen und Fixkosten für die Technik fallen hierunter und machen im Schnitt rund 7000 Euro aus.
  • Passagierabhängige Fixkosten: Pro Passagier werden zusätzliche Gebühren wie eine Luftsicherheitsabgabe, Passagierabgaben am Start- und Zielflughafen und Sicherheitsentgelte erhoben. Diese Kosten belaufen sich pro Fluggast auf rund 47 Euro, also pro Hin- und Rückflug auf rund 7500 Euro.

Damit kommt kostet ein Flug von Düsseldorf nach Palma de Mallorca und zurück im Schnitt 27.500 Euro.

Ein Passagier müsste also mindestens 175 Euro pro Ticket hinblättern.

Trotzdem lohnt es sich für Fluggesellschaften, Tickets für 9,99 Euro anzubieten. Denn EasyJet, RyanAir & Co. verkaufen nur einen Bruchteil ihrer Tickets für solche Minibeträge. Der Großteil der Tickets geht für viel höhere Preise über den Tresen.

Zudem sparen die Billigflieger an Flughafengebühren, indem sie London-Stansted statt Heathrow oder Memmingen statt München anfliegen. Außerdem müssen Crews in Billigfliegern Serviceleistungen wie das Putzen der Maschine übernehmen, um die Kosten zu drücken. Hinzu kommen hohe Gebühren für Gepäck, Verpflegung an Bord und sonstige Serviceleistungen.

Indirekte Einnahmen gibt es bei den Lock-Angeboten obendrein: Mietwagenfirmen, Hotels und Versicherungen schalten kräftig Werbung auf den Webseiten der Fluglinien, die der genervte Kunde bei der Buchung umständlich wegklicken muss. Und damit nicht genug: Selbst auf ausgedruckten Tickets prangt oft noch Werbung.

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Melanie Steck