Was verdient eigentlich…

…ein/e Polizist/in?

von Nikolina Krstinic

Die Polizei, „dein Freund und Helfer“. Vor allem in diesem Jahr wurde viel über Polizisten kontrovers diskutiert, meist am Rand von Demonstrationen, gleich welcher Couleur. Wie es aber um das Gehalt eines/er Polizisten/in bestellt ist, wird selten gesprochen.

Polizisten haben viele Namen: Gesetzeshüter, Sheriff, Schupo oder Cop und nicht zuletzt „Dein Freund und Helfer“. Über Polizisten wird in letzter Zeit viel diskutiert. Ob beim G-20 Gipfel, wo gleich 23.000 davon bereitgestellt worden sind, oder einfach, weil einer sich mal wieder besonders ungeschickt oder gleich selbst gesetzwidrig verhalten hat. Während sich der Beruf des Polizisten bei Kindern nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, ist der Ruf der Polizei in den Köpfen der Erwachsenen eher beschädigt.

Zugegeben, so wirklich möchte keiner etwas mit der Polizei zu tun haben. Aber wer nur kurz überlegt weiß wohl um ihre Wichtigkeit im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung. Allein 9,7 Prozent aller im Jahr 2017 in Deutschland erfassten Straftaten hatten den Tatbestand der Körperverletzung. Denn wer „zur falschen Zeit am falschen Ort“ war, wusste das auch immer erst dann, wenn es schon zu spät war. Aber auch wer am Wochenende durch zwielichtige Stadtviertel zieht – wo oft die aufregendsten Dinge passieren – wird mancherorts froh sein, dass der eine oder andere Polizist in der Nähe ist. So gibt es nicht ohne Grund die meisten Polizisten in ganz Deutschland in der Partyhauptstadt Berlin. Dort kommen auf 100.000 Bürger etwa 473 Polizeibeamte, und die haben allerhand zu tun. Insgesamt gibt es in Deutschland fast eine Viertelmillion der Ordnungshüter. Überhaupt schneidet Deutschland heute im europäischen Vergleich in puncto Sicherheit sehr gut ab. Tatsächlich so gut wie schon seit 1992 nicht mehr, wie aus einem Bericht des BMIBH (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) vom Mai 2018 vorgeht.

Wie viel man als Polizistin oder Polizist verdient ist abhängig vom jeweiligen Dienstgrad. Die erste Voraussetzung um überhaupt Polizistin oder Polizist zu werden, ist der Abschluss der mittleren Reife und das Bestehen eines umfangreichen Polizei-Aufnahmetests. Die Regelausbildungszeit dauert drei Jahre und wird eher spärlich vergütet. Beamtengehälter werden nach so genannten Besoldungsgruppen festgelegt und hängen von Berufserfahrung, Alter und Familienstand ab. Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung eines angehenden Polizeibeamten liegt bei 1170 bis 1225 Euro, das Einstiegsgehalt nach Abschluss der dreijährigen Ausbildung bei 1600 bis 1800 Euro brutto. Im mittleren und gehobenen Dienst kann das Gehalt auf 1850 bis zu 4450 Euro ansteigen. Spitzenbeamten der Besoldungsgruppe B steht etwa ein Gehalt von 5500 bis 8500 Euro zu. Für Nachtschichten und Dienste an Sonn- oder Feiertagen gibt es noch einmal Extra-Zaster.

Interessant ist auch, dass trotz der vergleichsweise kurzen Ausbildungsdauer und der Aussicht auf ein anständiges Gehalt und hervorragende Rente fast jeder Zehnte mitten in der Ausbildung wieder aussteigt. Den Witz über die Trägheit von Beamte spare ich mir an dieser Stelle. Ich will ja keinen Ärger. (Obwohl ich wirklich nicht glaube, dass einer von denen hier vorbeikommt.)

ein Artikel von
Nikolina Krstinic
Nikolina Krstinic studierte in Wien und Berlin Kulturwissenschaften, Journalismus und Unternehmenskommunikation. Sie ist als freie Autorin und Journalistin tätig - seit Februar 2018 auch für Zaster.