Nie Geld übrig?

Warum du immer pleite bist

von Nils Matthiesen

Schon vorm Ende des Monats ist stets Ebbe in der Kasse und du fragst dich, warum? Hier sind 6 mögliche Gründe, warum du so oft pleite bist – und was du dagegen tun kannst.

Es gibt einen Unterschied zwischen pleite und arm. Arm bedeutet, dass du nicht genug verdienst, um alle deine Bedürfnisse zu decken. Pleite bedeutet, dass du das Notwendige decken kannst, aber nie genug Geld hast, um Geld zu sparen oder Schulden zu begleichen. Gehörst du zu der zweiten Gruppe, ist an der Zeit, daran etwas zu ändern. Oft sind es kleine Gewohnheiten oder bestimmte Macken, die dir für finanziellen Erfolg im Weg stehen.

1. Faulheit und Bequemlichkeit

Es ist spät, der nächste Bus kommt aber erst in zwanzig Minuten. Du nimmst dir ein Taxi. Oder der Geldautomat deiner Bank ist dreihundert Meter entfernt und du nimmst den um die Ecke, wo das Abheben allerdings einige Euro Gebühren kostet. Nur zwei Beispiele, die zeigen: Faulheit und Bequemlichkeit sind ist teuer.

Das hilft

Es ist ganz einfach. Sei nicht faul. Sicher sind einige Dinge nervig, aber sie werden dich nicht umbringen. Faulheit ist darüber hinaus eine schlechte Einstellung und arbeitet in ganz vielen Situationen gegen dich, nicht nur beim Thema Geld.

2. Du gehst zu viel aus

Wie oft gehst du pro Woche aus? Einmal oder zweimal mit Freunden, einmal oder zweimal mit deinem Partner, einmal oder zweimal mit Kollegen? Hast du schon einmal überlegt, was das alles kostet? Da kommen gewaltige Summen zusammen, vor allem, wenn du in einer Großstadt lebst.

Das hilft

Du kannst auch mal eine Einladung ausschlagen, ohne den Leuten gleich vor den Kopf zu treten. Oder lade Leute öfter mal nach Hause ein und koch etwas. Das kostet zwar auch Geld, aber viel weniger. Oder geht im Park spazieren, oder geht an einen See …

3. Du bist markenabhängig

Es gibt gute Gründe, warum Menschen immer zu Produkten einer bestimmten Marke greifen. Sie sind dir vertraut und deine Freunde finden sie auch gut. Es ist vertraut, es ist das, was deine Eltern benutzt haben, es ist das, was deine Freunde kaufen. Du solltest aber nicht blind Markenprodukte kaufen, denn das geht ins Geld.

Das hilft

Setze nur auf Markenware, wenn es einen qualitativen Unterschied gibt. Beispiel Apotheke: Es muss nicht immer Aspirin von Bayer sein. Der Wirkstoff in Generika ist derselbe. Also kauf die billigen und erspare dir Kopfschmerzen. Das Gleiche gilt etwa für viele Putzmittel, Hygieneartikel und Lebensmittel. Die Marken sind oft nur teurer, weil die Werbeausgaben viel höher sind.

4. Teure Gewohnheiten

Täglich eine Stulle beim Bäcker oder lecker Kaffee bei Starbucks? Kostet nicht die Welt – könnte man zumindest meinen. Auf lange Sicht sind es aber gerade die kleinen, regelmäßigen Dinge, die dir das Geld aus der Tasche ziehen.

Das hilft

Kleine Dinge zahlen wir gerne mit Bargeld. Gehe also am Anfang der Woche zum Automaten und hebe einen Betrag ab, der dir die Kleinigkeiten pro Woche wert sind. So behältst du die volle Kontrolle.

5. Du verlierst den Überblick

Der Blick auf den Kontostand am Ende des Monats lässt uns immer wieder staunen: Wo ist nur das ganze Geld hin? Das Problem: Eine Online-Überweisung hier, eine Paypal-Zahlung da, ein paar Münzen dort – wir verlieren schnell den Überblick über unsere Ausgaben!

Das hilft

Ein Haushaltsbuch. Also ein Büchlein oder eine App, wo du akribisch jede einzelne Transaktion aufschreibst. Die Kaugummis für 80 Cent genauso wie das 25 Euro teure T-Shirt von Amazon. Die monatlichen Kosten fürs Internet, die Miete und auch das Netflix-Abo. Abgeglichen mit den monatlichen Einnahmen. Die Kosten werden natürlich nicht durcheinander aufgeschrieben, sondern anständig nach Kategorien geordnet. Du erhältst ein klares Bild von deiner finanziellen Gesamtsituation und siehst genau, wohin dein sauer verdientes Geld wandert.

6. Du stehst auf Schnäppchen

Der Kauf von Sonderangeboten fühlt sich großartig an, wie ein kleiner Sieg. Die Gefahr aber: Du kaufst Sachen, die du eigentlich nicht brauchst. Wenn du etwas für 30 Euro ergatterst, das vorher 50 Euro gekostet hat, hast du nicht 20 Euro gespart. Du hast 30 Euro ausgegeben.

Das hilft

Bevor du dich verführen lässt, halte einen Augenblick inne und frage dich: Benötige ich das wirklich? Handelt es sich um ein Produkt im Sale, das du sowieso dringend brauchst, schlage zu. Aber nur dann.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.