Bestlage kostet

Co-living – Moderne Wohnkonzepte für zahlungskräftige Studenten

von Moritz Weinstock

Wohnen, feiern, arbeiten – neue Wohnkonzepte erobern die Ballungszentren und Uni-Städte. ZASTER zeigt dir, wie du heute schon am Wohnen der Zukunft teilhaben kannst.

Coworking boomt und ist mittlerweile allseits bekannt. Co… was? Gemeint sind die vielen neuen Gemeinschaftsbüros, die wie Pilze aus dem Boden schießen und Freiberuflern wie auch jungen Unternehmen die Möglichkeit bieten, schicke Arbeitsflächen (oft nur ein Bürotisch) in Café-ähnlichen Räumlichkeiten anzumieten. Dort findest du alles, was du brauchst – allen voran schnelles Internet, einen Drucker und guten Kaffee.

Und weil zur Arbeit auch das Leben gehört, schwappt nun ein Konzept zu uns, das zwar andernorts schon etabliert, hierzulande aber relativ neu ist: Co-Living. Wobei, im Grunde genommen stimmt das so nicht. Denn Studentenwohnheime gab es ja gefühlt schon immer und wirklich alleine wohnen nur die Gutbetuchten in den Villenvierteln. Co-Living-Konzepte, wie beispielsweise das „The Student Hotel“ am Berliner Alexanderplatz, erweitern das (studentische) Zusammenleben auf mehreren Etagen um jede Menge Annehmlichkeiten, die natürlich ihren Preis haben.

Wohnen, Feiern, Arbeiten

Denn zur Gemeinschaftsküche kommt – je nach Blickwinkel – eine oftmals erstklassige Lage, die allein schon viel zu deiner Lebensqualität in der neuen Stadt beiträgt. Aber im Gegensatz zu gewöhnlichen Studentenwohnheimen oder hübschen Altbauwohnungen legen die neuen All-inclusive-Anbieter noch ein paar Schippen obendrauf. Sie verkaufen sich nämlich als voll möblierte Wohnmodelle der Zukunft, bei denen es um eine gesunde Hausgemeinschaft geht und nicht um anonymes Wohnen nebeneinander.

Du wohnst sozusagen wie Udo Lindenberg in einem Hotel. Mit allem, was so dazugehört. Im The Student Hotel gibt es ein voll ausgestattetes Fitnessstudio, verschiedene Lern- und Arbeitsbereiche, Bars und Küchen, bei denen dir Köche und Baristas die Wünsche von den Augen ablesen und sogar ein Flachbildschirm-TV gehört zur Ausstattung deines Zimmers.

Zusammenleben

Andere Anbieter wie beispielsweise Quarters oder HappyPigeons trumpfen mit zusätzlichen Unterhaltungsprogrammen auf. So ist die Woche gefüllt mir Yoga-Kursen, Karaoke-Abenden oder Fortbildungstreffen, die dir bei der Entwicklung deiner Start-up-Idee helfen sollen. Das alles ist natürlich freiwillig, aber eines haben alle Konzepte gemeinsam: Dein Zimmer ist zwar schön eingerichtet und du kannst es auch weiter individualisieren, allerdings sollst du nicht die Mehrheit deiner Zeit dort verbringen.

Stattdessen gilt es, die großzügigen Gemeinschaftsflächen zu nutzen, um mit anderen Bewohnern oder kurzfristigen Besuchern in Kontakt zu treten. Besucher? Ja, die Wohnkonzepte sind in der Regel so ausgelegt, dass die hausinternen Arbeitsräume, Bars oder Restaurants auch von Nicht-Bewohnern genutzt werden können. Solltest du also nur einen Arbeitsplatz suchen, kannst du dich oftmals auch nur in das Coworking-System einmieten.

Viel Service, viel Geld

Das Ganze ist natürlich nicht gerade günstig, denn die Anbieter wissen um den Wohnungsmangel in den Städten. Bedenkt man allerdings, was du für dein Geld alles bekommst, relativieren sich die hohen Kosten wieder etwas. Los geht es zumeist bei rund 650 Euro pro Monat für ein voll möbliertes Zimmer ab einer Größe von ca. 15 Quadratmetern. Co-working startet bei ungefähr 50 – 60 Euro im Monat. Die Preise variieren natürlich je nach Stadt und gewünschtem Luxus bzw. Leistungsumfang.

Reine Geldmache sagst du dir jetzt? Sagen wir so: Ganz selbstlos sind die Anbieter natürlich nicht, allerdings leben wir in gewöhnlichen Wohnbauten oft Tür an Tür mit Nachbarn, die wir kaum kennen. Diese neue Wohnkonzepte wollen es besser machen, und Wohnen auf das reduzieren, was es im Grunde ist: schlafen. Die restliche Zeit verbringst du dann in Gemeinschaftsräumen, draußen oder ganz woanders. Totale Flexibilität gibt es obendrein, egal ob du nur ein paar Monate bleiben willst oder Jahre.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.