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Zahl des Tages

68

von Nikolina Krstinic

Der Otto-Katalog wird nach 68 Jahren eingestellt. Im Dezember dieses Jahres soll er zum allerletzten Mal versandt werden, er wird die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2019 zeigen. Reine E-Commerce-Plattformen werden auch in Deutschland immer populärer.

Fast sieben Jahrzehnte zeigte der Katalog jedes Jahr aufs Neue Waren zur Bestellung. Heidi Klum, Nena, Gisele Bündchen und Claudia Schiffer zierten das Titelbild.

In einer Pressemitteilung kündigt das Versandhaus Otto eine Umstellung des bisherigen Geschäftsmodells an. Der Otto-Katalog soll am 4. Dezember dieses Jahres zum letzten Mal in die Haushalte Deutschlands versandt werden. Bisweilen laufen 95 Prozent des Geschäfts online, nur fünf Prozent aller Bestellungen erfolgen aus dem Katalog. Dieser erschien zum ersten Mal 1950 und zeigte auf 14 Seiten 28 Paar Schuhe, die Fotos wurden damals noch manuell in die Startauflage von 3000 Stück eingeklebt. Nun ist von einer „gelungenen Transformation“ die Rede – von einem erfolgreichen analogen Versandhaus in ein erfolgreiches Digitalunternehmen.

Bereichsvorstand Marc Opelt zieht Bilanz: „Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen. Entsprechend sagen wir jetzt ,tschüss‘ – als letztes Zeichen einer gelungenen Transformation vom einstigen großen Katalogversender zum reinen Onlinehändler, die weltweit so nur OTTO geschafft hat.“

Mit einem Jahresumsatz (Stand: Dezember 2017) von 48,9 Milliarden Euro boomt der E-Commerce-Markt in Deutschland. 1997 wurde der Katalog erstmals komplett ins Internet gestellt. Zwölf Jahre später ist es der wichtigste Vertriebskanal.

ein Artikel von
Nikolina Krstinic
Nikolina Krstinic studierte in Wien und Berlin Kulturwissenschaften, Journalismus und Unternehmenskommunikation. Sie ist als freie Autorin und Journalistin tätig - seit Februar 2018 auch für Zaster.