Ratgeber

Geld verdienen mit Sportwetten? Diese 5 Dinge musst du wissen!

von Anton Kleihues

Kürzlich hat ein 34-jähriger Hamburger mit Sportwetten einen unglaublichen Gewinn erzielt: Aus 5 Euro machte er sagenhafte 102.730 Euro. Wie ist das möglich? Und ist das legal? Hier sind 5 Dinge, die Du über Sportwetten wissen musst.

Wie „Bild“ berichtet, lag der Fussball-Fan bei 30 Wetten richtig undverzwanzigtausendfünfhundertsechsundvierzigfachte seinen Einsatz damit. Bis zum Schluss hatte der junge Mann allerdings um seinen Riesen-Gewinn zittern müssen: Teilweise fielen die entscheidenden Treffer seiner Fußballwette nämlich erst in der Nachspielzeit. Obwohl die einzelnen Quoten relativ gering waren, kam in der Summe ein Betrag zum Staunen heraus. Während sich die Familie des Gewinners zu Weihnachten mit Sicherheit über großzügige Geschenke freuen darf, haben wir uns das Thema Sportwetten mal genauer angeschaut – und die 5 wichtigsten Fakten herausgesucht.

1
Sind Sportwetten überhaupt legal?

Die rechtliche Situation rund um Online-Sportwetten in Deutschland ist unklar. Es existieren einfach keine klaren Verordnungen oder Gesetze. Es gibt aktuell keinen einzigen Onlineanbieter, der mit einer deutschen Lizenz seine Tipps vermarktet. Das ist umso mehr verwundernd, wenn man bedenkt, dass Deutschland ein riesiger Markt ist. Trotzdem arbeiten alle seriösen Anbieter mit Genehmigungen anderer EU-Staaten. Aufgrund der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union dürfen die Buchmacher ihre Wetten auch in Deutschland anbieten – und zwar vollkommen legal. Die Onlinewettangebote sind daher sicher.

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Muss ich Steuern zahlen?

Gewinne aus Sportwetten sind NICHT steuerpflichtig! Das Glücksspiel ist immer von der Steuer befreit. Leicht zu verstehen ist das, wenn man die Medaille mal umdreht: Wären die Gewinne aus Sportwetten und anderem Glücksspiel steuerpflichtig, könnten ja auch Verluste versteuert werden. Das will natürlich niemand. Da sie nicht unter das Einkommenssteuergesetz fallen, muss man auch keine Steuern für seine Gewinne zahlen. Der Staat erhält aber Steuereinnahmen von Wettbüros.

3
Wie sind solche Gewinne eigentlich möglich?

Wer sich fragt, wie ein solcher Wettgewinn überhaupt möglich ist, kennt das Prinzip der Kombiwette noch nicht. Diese besteht aus mehreren verschiedenen Wetten. Um dabei zu gewinnen, müssen alle Tipps aufgehen. Geht nur ein Tipp der Kombination nicht auf, so ist die komplette Wette verloren. Grundsätzlich können Kombiwetten Tipps aus verschiedenen Ligen und zu verschiedenen Zeiten enthalten. Theoretisch kann ab zwei gepaarten Tipps von einer Kombiwette gesprochen werden. Der hohe Gesamtgewinn kommt zustande, weil der Wetteinsatz mit allen Quoten, die gespielt werden, multipliziert wird. Aufgrund der Multiplikation des Wetteinsatzes mit den angebotenen Quoten besteht bei Kombinationswetten der Vorteil, mit relativ wenig Einsatz einen hohen Gewinn erzielen zu können. Auf der anderen Seite ist die Chance auf einen Gewinn aber auch nicht hoch.

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Wie berechnen sich Wettquoten?

Eine Wettquote beschreibt den Faktor, mit dem der Einsatz des Wett-Teilnehmers multipliziert wird, wenn er die Wette gewinnt. Die Wettbüros bestimmen die Wettquoten zwar, sie orientieren sich aber stark an den Einsätzen anderer Spieler. So erzielt das Wettbüro unabhängig vom Spielausgang einen Gewinn. Dies nennt man Buchmachermarge. Die Technik ist dabei entscheidend. Das Wettbüro bestimmt zunächst die Wahrscheinlichkeiten für Spiele. Neben modernster Tools fließt aber auch die Einschätzung des Wettbüros in die Quote. Ein Beispiel beschreibt, wie die Quoten dann zustande kommen: Für ein sehr ausgeglichenes Spiel, bei dem kein Favorit erkennbar ist und kein Unentschieden möglich ist, wird ein Wettanbieter wahrscheinlich auf beiden Seiten Quoten in Höhe von etwa 1,9 anbieten. Berechnung:

1/1,9 = 0,5263 + 1/1,9 = 0,5263

0,5263 + 0,5263 = 1,0526

1/1,0526 = 95,00 %

Das Wettbüro hat also eine Marge von knapp 5 % erzielt.

5
Am Ende gewinnt der Anbieter

Die Wahrscheinlichkeit für den glücklichen Hamburger, seine Wette auch wirklich zu gewinnen, lag bei lediglich 0,00006083904 %. Wenn man sich das vor Augen führt, kann man zwar noch immer vor Neid erblassen, aber auch akzeptieren, dass der Herr einfach verdammt viel Glück hatte. Dass einem das nicht jeden Tag passiert, ist klar. Außerdem ist das Thema Wettsucht ein sehr heikles. Menschen haben schon ganze Existenzen verwettet und sich und ihre Familien so ruiniert. Am Ende gewinnt immer der Anbieter. Deshalb gilt auch für dich: Wetten soll Spaß machen, jeder sollte sich allerdings vorher klare Grenzen setzen und wissen, dass die Chancen auf Verluste hoch sind.

Bei einer Wette gibt es einen Dummkopf und einen Dieb.

Wallonisches Sprichwort
ein Artikel von
Anton Kleihues
Anton studiert Politik in Berlin und liebt es, zu schreiben. Als ZASTER-Redakteur versucht er dabei immer neue, aktuelle und relevante Themen zu behandeln. Am liebsten berichtet er über Politik und Sport.